In höflichen Kreisen war früher der »Drawing Room« ein Gesellschaftszimmer oder Salon in dem sich die Damen nach dem Abendessen zurückziehen konnten während die Herren sich mit einem Drink, Zigarren und derben Witzen ihrer eigen Unterhaltung zuwandten. Madame Lavoisier zum Beispiel, die letzte Ehefrau des berühmten Universalgelehrten Sir Benjamin Thompson, Count Rumford (1753-1814) und Witwe des Wissenschaftlers Antoine Lavoisier, war neben ihrer künstlerischen Ausbildung auch wissenschaftlich sehr begabt und die Abende in ihrem Haus, bei denen sich die Intellektuellen der Stadt trafen, waren beliebt und häufig besucht. Sie lies sich nach einer kuzen u. turbulenten Ehe von Count Rumford scheiden.
Tischler Wood’s Rauminstallation versucht Madame Lavoisier’s künstlerischen und wissenschaftlichen Geist in ihrer Umwelt wieder aufleben zulassen. Mit Humor, Ironie und bunter Energie zoomt die Künstlerin zwischen den Jahrhunderten hin und her. Der Besucher wird nicht nur zu einer ´Tasse Tee mit Ueberraschung´ eingeladen sondern auch gebeten herumzuwandern und zu interagieren. Bitte berühren !
Alma Tischler Wood (Studium in München an der Akademie der Bildenden Künste) lebt und arbeitet in London. Die Arbeiten der Künstlerin sind eine Kombination von Malerei, Rauminstallationen und sozial engagierten Performances in Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollektiv, Foreign Investment (mitbegründet in London 1996) wurden kürzlich in Austellungen in Hong Kong, Vancouver und Berlin gezeigt.
